Um sechs Uhr morgens regnet es stark. Um acht, bei der Abfahrt, nieselt es.
Es geht entlang dem Touroulenc, in der entgegengesetzten Richtung von gestern. Die Strasse menschenleer. Später, vor mir biegt eine kleine Fourgonette im Sonntagsausflugstempo auf die Hauptsrasse ein. 15 Minuten später wird klar, worum es geht: Brot holen in Montbrun-les-Bains, vielleicht auch noch was vom Metzger. Beide haben geöffnet. Links und rechts der schmalen Dorfstrasse stehen bereits rund ein Dutzend Autos.
Jetzt geht es an der steilen Bergflanke hinauf. Eine sehr schön ausgebaute Passstrasse mit Panoramablick. Empfehlenswert. Von der Passhöhe Barret-de-Lioure könnte man möglicherweise bereits bis Gap und die Seealpen sehen.
Séderon, ein winziges Städtchen in einer Windung der Schlucht, liegt am Fusse des eben befahrenen Passes. Es ist Markttag, fünf Stände sind aufgebaut. Man sieht und bespricht sich hier.
Zu den sehenswerten Streckenteilen Richtung Gap gehört sicher die Schlucht der Méouge, die vielen im traditionellen Stil erhaltenen Dörfer (mit Weihnachtsbeleuchtung) und der See der Durance.
Weil das Wetter bessert, zeitweise die Sonne durch die Wolken dringt und es zeitlich machbar ist, nehme ich die Strasse zum Col d’Izoard. Es geht wirklich steil nach oben. Arvieux, ein Wintersportort, ist wie ausgestorben.
Von den kürzlichen Unwettern liegt viel Geröll auf der Strasse, ja sogar ein mächtiger Sandsteinbock. Oben herrscht eine ähnlich unwirkliche Szenerie wie auf dem Mt. Ventoux. Gelbes Gestein und wenig Vegetation.
Briançon liegt in der Frühlingssonne. Hier lässt sich gut rasten. Ein Steinwurf vom Hotel spielt eine Liveband. Die Leute geniessen die letzten Stunden des Sonntagabends.